Kino
Dene wos guet geit
Cyril Schäublins Erstling berichtet von einer Welt, in der alle Daten fliessen, damit nichts sich regt. Wenn es dann doch zu einem kurzen Kontakt kommt, ist das umso explosiver.
Cyril Schäublins Erstling berichtet von einer Welt, in der alle Daten fliessen, damit nichts sich regt. Wenn es dann doch zu einem kurzen Kontakt kommt, ist das umso explosiver.
Einer, der auszog, sich selbst zu verlieren. Faszinierend zwischen Fiktion und Dokument changierend, zeichnet Fellipe Barbosa die letzten Spuren eines jungen Mannes nach, der am Lebenshunger starb.
Das geordnete Leben einer Vorzeigefamilie gerät durch einen Fremden allmählich aus den Fugen. Einmal mehr erweist sich Yorgos Lanthimos als Meister der subtilen Stimmungen und des schleichenden Unbehagens.
Der Dokumentarfilm über die Bedeutung von Filmmusik lässt eine imposante Anzahl von Komponisten zu Wort kommen, hat aber zu wenig Geduld, bei deren konkreten Arbeit lange genug zuzuschauen.
Eine an den Rand gedrängte Minderheit rückt ins Zentrum. Sensibel wird der Existenzkampf einer Roma-Familie unter der Fuchtel von Staat und Mafia als brutale Hackordnung gezeigt. Ihr setzt der Film seine eigene Empathie entgegen.
Die Heldin in Radiance schreibt Hörfassungen für Filme. Ihr Ringen um die richtigen Worte, darum, adäquat zu beschreiben, was jemand nicht sehen kann, schafft eine poetische Reflexion über das Sehen und über das Kino.
Das Begehren ist ein Reigen von Körpern, die sich treffen, halten und wieder lösen. Erst allmählich wird Isabelle klar, dass es bei der Liebe um mehr gehen könnte, als nur um den Wechsel von einem Partner zum nächsten.
Diese Adaption von Leo Tolstois «Anna Karenina» rückt ins Zentrum, was in anderen Verfilmungen wenig Beachtung fand. Es entsteht Monumentalkino in beeindruckend opulenten, wenn auch wenig kritischen Bildern.
Die angehende Rentierzüchterin Elle Marja gehört dem Volk der Samen an. Auf einer Internatsschule in Lappland muss sie erfahren, wie Diskriminierung und Ausgrenzung funktionieren.
Wie Hollywood es vom Stumm- zum Tonfilm geschafft hat, darum ranken sich viele, bis heute immer wieder nacherzählte Legenden. Die Wahrheit jedoch ist sehr viel widersprüchlicher – und spannender.
Der Ton im Film macht die Bilder nicht vollständiger, sondern weitet sie aus. Im Klang verwischen die Grenzen zwischen Eigenem und Fremdem, zwischen technischen Medien und eigenen Nerven, zwischen Wahrnehmung und Wunsch. Es wird etwas draussen hörbar, was man glaubte, nur im eignen Inneren wahrzunehmen: eine Seele, die rauscht, knistert, dröhnt und singt.
Wir haben unsere Autorinnen und Autoren gebeten, uns Soundtracks zu nennen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Welches ist Ihr Lieblingssoundtrack?